Die Übertragung der Snooker-WM aus dem legendären Crucible-Theater in Sheffield, alljährliches Highlight des Spartensenders Eurosport, wirft wieder den Blick auf ein Bild crossmedialer Vernetzung, das Zeug zu einem Trend hat: Der Rezipient hatte zwischen Mitte April und Anfang Mai die Möglichkeit, neben dem gewöhnlichen Übertragungskanal „TV“ einen Live-Stream im Rahmen des Eurosport-Players als Informations- und Unterhaltungsquelle zu nutzen. Und das im Gegensatz zu vielen früheren Angeboten kostenlos.
Da Eurosport neben dem Video-Stream auch einen Audio-Stream anbietet, darf man getrost von einem Einstieg des Senders in die mediale Nebensächlichkeit des Büroalltags sprechen. Gerade solche Ereignisse wie die Snooker-WM oder im Jahr zuvor die Tour de France, bei denen der Fluss der Ereignisse auf einem angenehm ruhigen Level abläuft, bieten sich für einen Audio-Stream geradezu an.
Interessant bleibt, abzuwarten, ob und inwieweit dies Idee auch die öffentlich-rechtlichen Sendeformate erreicht. Möglicherweise wird dann auch irgendwann die ARD UEFA-Cup-Spiele per Stream übertragen. Folgen für den Gebühreneinzug, für neue Werbeformate und für die Vertragspartner, beispielsweise die Vereine, sind nicht zu unterschätzen. Gerade letztere beginnen, mit eigenen Angeboten den TV-Partnern im Übertragungs- und Vermarktungsgeschäft Konkurrenz zu machen.